Das Seminar vermittelt Rechts- und Handlungssicherheit im Umgang mit Unterbringungs- und Zwangsmaßnahmen im Kontext des Betreuungsrechts und zeigt zudem die aktuelle Entwicklung wie beispielsweise in Bezug auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur ambulanten Zwangsbehandlung auf. Darüber hinaus behandelt das Seminar auch das Verhältnis zu anderen Unterbringungsformen nach dem Straf- und Landesrecht und sieht einen Exkurs zur Vertretung der Personengruppe, die im Maßregelvollzug der forensischen Psychiatrie untergebracht ist und gerade in den letzten Jahren immer häufiger auch im Betreuungsrecht anzutreffen ist, vor.

Unterbringungs- und Zwangsmaßnahmen im Betreuungsrecht stellen beruflich tätige Betreuerinnen und Betreuer regelmäßig vor große Herausforderungen, soweit sie im Spannungsfeld zwischen Fürsorge und Schutz sowie Freiheit und Selbstbestimmung stehen. Vor diesem Hintergrund sind vertiefte Kenntnisse im Bereich der anzuwendenden Rechtsvorschriften (§§ 1831, 1832 BGB, §§ 312 ff. FamFG) genau so essenziell wie ein Verständnis für die verfahrensrechtliche Besonderheiten, mögliche psychische Erkrankungen und den professionellen Umgang mit eigen- und fremdgefährdenden Menschen. 

Inhaltliche Schwerpunkte:

• Freiheitsentziehende Unterbringung und unterbringungsähnliche Maßnahmen
• Ärztliche Zwangsmaßnahmen: Voraussetzungen, Verfahren und Grenzen
• Verfahrensrechtliche Besonderheiten nach den §§ 312 ff. FamFG
• Sachverständigengutachten und ihre Bedeutung in der Praxis
• Zuführung des Betreuten unter Anwendung von Zwang
• Umgang mit fremdgefährdenden Menschen, Selbstfürsorge
• Aufgabe und Rolle der Betreuungsbehörde bei der Zuführung zur Unterbringung
• Rolle des Betreuers im Spannungsfeld zwischen Fürsorge und Selbstbestimmung
• Alternativen zu der freiheitsentziehenden Unterbringung
• Natürlicher und freier Wille sowie Sinn und Unsinn von Zwang
• Langzeitunterbringung: Probleme in der Praxis und Lösungsansätze
• 24-stündige 1:1-Betreuung als alternative Versorgungsform
• Zusammenarbeit zwischen Betreuer und Arzt bzw. behandelnder Klinik
• Aspekte des Straf- und Haftungsrechts
• Hospitalisierung und Forensifizierung
• Verhältnis der §§ 1831, 1832 BGB zu anderen Rechtsnormen (PsychHG, StPO, StGB)
• Exkurs forensische Psychiatrie: Die rechtliche Vertretung des Betreuten im Maßregelvollzug

Referent:
Dr. Florian C. Selle, MBA, LL.M., Mediator (Univ.), Berufsbetreuer seit 2017 in Hamburg, Lehrbeauftrag-ter an Hochschulen und Fortbildungsreferent seit 2018, aktuell Lehrbeauftragter und Modulverantwort-licher in dem Studiengang B.A. Rechtliche Betreuung an der Hochschule Wismar, seit 2025 auch stell-vertretender Studiengangsleiter. Diverse Publikationen, vorrangig zu Themen des Betreuungs- und Un-terbringungsrechts sowie dem Thema Maßregelvollzug/Forensik.

• 13.11.2025 | Hamburg | Veranstaltungsort
  
  Sem.-Nr.: FS01373
  9:00 bis 17:00 Uhr
  Tagungsstätte:

  HISW - Hamburger Institut für systemische Weiterbildung

  Sie erwartet eine Lernumgebung mit tollem Blick auf den Osterbekkanal. Der Ort inspiriert durch sein besonderes Flair - Industrieromantik trifft Kultur: Tanz, Theater, Kino... alles in direkter Nachbar*innenschaft.
  Großzügig geschnitten, lichtdurchflutet und modern ausgestattet laden unsere Räume zu intensivem Austausch ein. Die Räume liegen alle auf einer Etage und sind barrierefrei zugänglich.
  Für die Mittagspausen gibt es in der näheren Umgebung ein vielfältiges Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, sowie verschiedene Restaurants und Cafès.

  Wir freuen uns auf Sie in Hamburg-Winterhude!

  Rollstuhlgerecht:

  nein

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  Adresse:

  HISW - Hamburger Institut für systemische Weiterbildung
  

  Barmbeker Straße 4
  22303 Hamburg

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