Betreuer*innen von Klient*innen in desorganisierten Wohnsituationen stehen häufig unter starkem Außendruck, die Situation schnellstmöglich zu verändern und die Lebensverhältnisse „in Ordnung“ zu bringen. Zudem gestalten sich die Zusammenarbeit mit dem Umfeld und die Erschließung "anderer Hilfen“ oftmals sehr schwierig. Auf der anderen Seite erfordert der Umgang mit den betroffenen Klient*innen sehr viel Behutsamkeit und ein differenziertes Verständnis ihrer Biographie und Lebenssituation.
Die Expertin Johanna Wessels (u.a. Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Adele“ zur Situation älterer Personen in desorganisierten Wohnsituationen) und die erfahrene Berufsbetreuerin Lydia Rensen beleuchten das komplexe Phänomen des desorganisierten Wohnens aus verschiedenen Blickwinkeln und zeigen mögliche Strategien im Umgang mit den betroffenen Personen auf. Zielsetzung ist es, eine Wiedereingliederung der Betroffenen ins Hilfesystem zu erreichen und sie allmählich aus der belastenden Situation hinauszuführen.
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Formen der Desorganisation, Definitionen, Erklärungsansätze, Auswirkungen
- Abgrenzung von anderen Problemlagen und Komorbiditäten
- Überrepräsentation in bestimmten Gruppen und Lebenssituationen (z.B. Obdachlosigkeit, öffentliche Wohnunterkünfte)
- Betreuungsarbeit im Spannungsfeld von äußeren Erwartungen, den Wünschen der Klient*innen und eigenen Wertvorstellungen und Erwartungen
- Akzeptierender Ansatz: Subjektive Sinnhaftigkeit des Sammelns und subjektive Wertigkeit des Gesammelten
- Unterstützte Entscheidungsfindung mit betroffenen Klient*innen
Rubrik:
Lebenslagen
Anbieter:
ipb
Umfang:
8,00 Unterrichtsstunden